Pontresina feiert seinen gefrorenen „International
Snow-Art Contest". Er begann im Dezember 2012 und endet im März 2013, wenn auch im Engadin die Temperatur ansteigen kann. Die Schau in Schnee und Eis will eine Hommage an die Schönheit, die Verwandlung und an
die Vergänglichkeit sein. Auf einem Kunstweg können Wanderer, Skifahrer,
Langläufer und Schlafwandler zahlreiche „Transitional Beauties“, vergängliche
Schönheiten, erleben. Kunstteams aus verschiedenen Ländern haben die Eisplastiken
erdacht und gebaut. Die vier liegenden Blöcke entlang einer Langlaufpiste hält ein Band aus Eis zusammen. Die Plastik schuf ein Team Böck/SWE. Edwin Böck ist der Head Sculpture, Lars Fager, Pelle
Hybinette seine Gehülfen? Die vier liegenden Blöcke bilden eine kreuzähnliche
Formation, wie dem Begleittext am Wegrand zu entnehmen ist. Die fesselnde Form
soll an die Schönheit und an die Faszination der Schweiz erinnern, die
Verschiedenheiten des Landes beschreiben, die sprachlichen, geographischen, kulturellen
und politischen. Die Statik, das Konstrukt, hält die Blöcke zusammen. Die vier
Eisbalken haben minimale Auflageflächen, wenig Berührungspunkte. Das Band
scheint wichtiger als die Blöcke. Das Werk aus Schnee und Eis hat einen luftigen
Kern. Im Zentrum ist nichts, Durchzug, Licht vielleicht, ein Windkanal, ein
Durchstich, ein Freiraum für die Kommunikation. Die zentrale Idee scheint in
den Blöcken zu ruhen. Sie liegen auf dem umklammernden Band. Ich stelle mir vor, wie das Kunstwerk wegrollt. Unten wird oben, links wird
rechts, Orientierungspunkte verschwinden. Hierarchien brechen weg. Die Eisplastik ist dem Klima unterworfen, der
Verwandlung und der Vergänglichkeit. Von der Kunst aus Eis und Schnee wird nichts als die Erinnerung an sie
bleiben. Die Schweiz bleibt, nicht als Eisblock, aber immerhin als Vorstellung.
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