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Donnerstag, 21. Februar 2013

Auf dem Kunstweg


Pontresina feiert seinen gefrorenen „International Snow-Art Contest". Er begann im Dezember 2012 und endet im März 2013, wenn auch im Engadin die Temperatur ansteigen kann. Die Schau in Schnee und Eis  will  eine Hommage an die Schönheit, die Verwandlung und an die Vergänglichkeit sein. Auf einem Kunstweg können Wanderer, Skifahrer, Langläufer und Schlafwandler zahlreiche „Transitional Beauties“, vergängliche Schönheiten, erleben. Kunstteams aus verschiedenen Ländern haben die Eisplastiken erdacht und gebaut. Die vier liegenden Blöcke entlang einer Langlaufpiste hält ein Band aus Eis zusammen. Die Plastik schuf ein Team Böck/SWE. Edwin Böck ist der Head Sculpture, Lars Fager, Pelle Hybinette seine Gehülfen? Die vier liegenden Blöcke bilden eine kreuzähnliche Formation, wie dem Begleittext am Wegrand zu entnehmen ist. Die fesselnde Form soll an die Schönheit und an die Faszination der Schweiz erinnern, die Verschiedenheiten des Landes beschreiben, die sprachlichen, geographischen, kulturellen und politischen. Die Statik, das Konstrukt, hält die Blöcke zusammen. Die vier Eisbalken haben minimale Auflageflächen, wenig Berührungspunkte. Das Band scheint wichtiger als die Blöcke. Das Werk aus Schnee und Eis hat einen luftigen Kern. Im Zentrum ist nichts, Durchzug, Licht vielleicht, ein Windkanal, ein Durchstich, ein Freiraum für die Kommunikation. Die zentrale Idee scheint in den Blöcken zu ruhen. Sie liegen  auf dem umklammernden Band. Ich stelle mir vor, wie das Kunstwerk wegrollt. Unten wird oben, links wird rechts, Orientierungspunkte verschwinden.  Hierarchien brechen weg. Die Eisplastik ist dem Klima unterworfen, der Verwandlung und der Vergänglichkeit. Von der Kunst aus Eis und Schnee wird nichts als die Erinnerung an sie bleiben. Die Schweiz bleibt, nicht als Eisblock, aber immerhin als Vorstellung.

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